Ein Italienreise mit Brandl-Tours – auf Goethes Spuren zu Wissenschaft und Kunst

Warum die Städtetouren von und mit dem Brandl Sepp immer so perfekt funktionieren, wurde uns wieder ein Mal vor Augen geführt:
Nicht nur, dass der Sepp die Voruntersuchungen und Recherchen, die Meinungsumfrage und Trendanalysen schon ein ganzes Jahr vorher startet und alle möglichen Zug- und Busverbindungen und mögliche Umleitungen auf Genaueste in Erfahrung bringt, nein, in vielen Fällen macht der Sepp auch noch einen Vorab-Vorort-Besuch, vermutlich, um die Beziehungen zur örtlichen Tourismusbranche, genauer zu den weiblichen Vertreterinnen, aufzubauen und zu vertiefen, eine Art Speed-Dating für unsere Reisen, aber ohne Tik-Tok. Obwohl der Sepp dieses Jahr auf einen Vorortbesuch verzichtet hat, hat auf dem Weg von Unterwinden bis Bologna und zurück alles bestens funktioniert: der Bustransfer, die Bahnverbindungen, Platzreservierungen und natürlich die Butterbrezen – und mit Abstrichen sogar das Bordbistro.


Hier die gesamte Reisegruppe vor der Pilgerstätte San Luca

Kaum angekommen waren es für die 45 Teilnehmer nur ein paar Schritte zum Hotel Mercure und schon erwartete uns Tiziana oder Tizi, wie Sepp sie nennt, zur ersten Stadtführung in Bologna. Erstmals flanierten wir unter den schier endlosen Arkaden zu vielen historischen Bauten, Plätzen und Statuen der Stadt, in der 1088 die erste Universität Europas gegründet wurde. Das gemeinsame Abendessen in einem typischen und schönen Ristorante war sehr gut, die gemeinsame Rechnung für so eine große Gruppe ist immer aufs Neue ein Abenteuer, fördert aber die Kommunikation ungemein.


Am Samstagmorgen erwartete uns Tiziana (das steht vermutlich für „wie von Tizian gemalt“) zur ausführlichen Stadtführung mit der Basilika San Petronio, der fünftgrößten Kirche der Welt, der ältesten Universität Europas, viele schöne Palazzi, die beiden Türme, eine so schief als wäre er aus Pisa, die Kunstausstellung auf der Piazza Maggiore und lange Arkadengänge, es gibt davon sage und schreibe 40 km.


Einige Statuen, hier der Neptunbrunnen, haben wir mit der gebotenen katholischen Zurückhaltung bestaunt. Das waren wohl alles recht arme Leute, auf jeden Fall hatten sie praktisch nichts anzuziehen – aber wir haben erfahren, dass diese Kunstform für die Renaissance typisch ist.
Weitere nackte Tatsachen im Artikel weiter hinten.


Am Nachmittag sind viele von uns zur Pilgerstätte San Luca etwas außerhalb gepilgert; da wir nicht viel abzubüßen hatten, haben wir dazu die Stadtbahn genommen.


Einige von uns haben das mit dem Pilgern sehr ernst genommen und sind durch den 5 km langen Laubengang wieder in die Stadt gestiefelt.

Ein feiner Zug vom Sepp, dass er uns einen ebensolchen reserviert hatte, mit dem sind wir dann am Sonntag nach Florenz gefahren, wo uns die beiden nächsten Stadtführerinnen erwarteten.
Anhand eines Modells von Florenz erklärte uns Daniela die Lage aller Sehenswürdigkeiten, Paläste und Statuen: Dom und Kirche San Maria Novella, Palast der Medici und der Strozzi und den Regierungssitz, Ponte Vecchio und den langen Verbindungsgang.


Das Gruppenfoto vor der berühmten Brücke ist obligatorisch.

Nach einem kurzen Rundgang im Dom und einem langen Blick auf die Kuppel haben viele von uns mittags noch einen Gottesdienst im Dom auf Italienisch besucht. So oder so ähnlich muss es auch bei uns vor der Neuerung durch das zweite Vatikanische Konzil in den damals noch lateinischen Gottesdiensten gewesen sein: die Liturgie und der Ritus ist bekannt, aber du verstehst kein Wort.
Obwohl, oder vielleicht gerade weil es nachmittags geregnet hat, haben sich einige von uns noch die Kirche San Maria Novella näher angesehen: Beeindruckende historische Gemälde und Wandmalereien, vor allem aber schier umwerfende Kirchenfenster.
Am Montag war der Vormittag zur freien Verfügung. Ein paar besonders Bildungshungrige wollten unbedingt den Palazzo dell`Archiginnasio an der Piazza Galvani besichtigen und haben es nicht bereut: Die jetzige Stadtbibliothek ist Sitz der Universität und im historischen Lehrsaal ist noch der Seziertisch aus dem Jahr 1637 zu besichtigen.
Die Heimfahrt verlief störungsfrei, der Bustransfer von Rosenheim nach Unterwinden ebenso. Um viele Eindrücke und historische Zahlen, Daten und Zusammenhänge reicher, vor allem aber mit einem tollen Gesamteindruck von dieser Städtetour bedanken wir uns alle beim Sepp Brandl sehr herzlich!

Noch ein paar Impressionen und kuriose Episoden:


Hier die beiden diesjährigen Stadtführerinnen von Florenz im intensiven Austausch mit dem Sepp, und Tiziana aus Bologna mit ihrem Josepho, wie sie ihn nennt.

Die Kuppel des Doms in Florenz kann man wirklich bis zur Genickstarre bewundern. Ebenso die Wandmalereien in San Maria Novella.


In der Hotel-Lobby wurde ein Ohrhörer für die Audioanlage von Reisegruppen gefunden; daraufhin meinte einer aus unserer Gruppe, da war in der niederländischen Reisegruppe wohl van Gogh persönlich dabei, und der konnte den Ohrhörer nicht richtig befestigen.

Hier noch einige nackte Tatsachen, die stehen da ganz ungeniert rum:


Irgendwo in dem romanischen Kirchenkomplex San Stefano in Bologna gibt es eine sogenannte Ablass-Säule: Beim Berühren der Säule wird 200 Jahre Sündenvergebung versprochen. Zwei von uns haben das ausprobiert, einige andere haben in Söder-Manier die Säule gleich kräftig umarmt und wollten sie schier nicht mehr loslassen, wollten dabei aber nicht fotografiert werden.


Wer hat sich nicht schon mal gesehen, die Wildsau vor dem Jagd- und Fischereimuseum in der Münchner Fußgängerzone. Die Florentiner machen uns alles nach, auch in Florenz steht so eine Wildsau. Aber die Italienier sind geschäftstüchtig, da kann man Geld rein werfen.


Vermutlich wären die beiden Mädels mit ihrer Ape noch lange nicht Zuhause angekommen, gut, dass sie doch mit dem Zug mitgefahren sind.


Nach der offiziellen Pressekonferenz zum aktuellen Stand der bayerisch-italienischen Beziehungen durch Pressesprecher Gerhard Hartinger und Sonderbotschafter Martin Ostermaier …


… wurde im Zug mit einer Runde Rommee die Zeit verkürzt.

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